Nach Überlieferungen aus Eger kann die Bezeichnung Stierblut auf die Belagerung von 1552 und auf die türkische Herrschaft zurückgeführt werden.
Es wird angenommen, dass der Hauptmann der Burg, István Dobó, Rotwein aus den Kellern der Burg hochbringen ließ, um die im Kampf entmutigten Soldaten Mut einzuflößen. Vom Wein bekamen die Soldaten neue Kraft und setzten den Kampf mit mehr Schwung fort. Die Frauen trugen den Wein zu den auf den Mauern kämpfenden Soldaten, aber die Türken bekamen einen Schrecken, da sie nur die wohltätige Wirkung des Weins und die rote Flüssigkeit an den Bärten der Männer sahen. Im türkischen Heer verbreitete sich schnell, dass dort Blut getrunken wird, und zwar Stierblut. Und gegen die die Kraft des Stiers mit dem Blut in sich saugenden Verteidiger wagte kein türkischer Soldat mehr zu kämpfen.
Die Legende ist aber nicht wahr. In Ungarn erzeugte man ganz bis zu der türkischen Besatzung keinen Rotwein, die vor den Eroberungen des Osmanischen Reichs flüchtenden Serben brachten die Kniffe dafür mit.
Die Bezeichnung Stierblut ist an einem berühmten Dichter János Garay gebunden, dem Schaffer der Figur von János Háry. Die erste schriftliche Erwähnung des nahe liegenden Gleichnisses findet man in seinem Gedicht von 1846 unter dem Titel Weinlied.
„Fülle ihn in ein Glas und du siehst Wunder!
Seine Farbe wie Stierblut,
und doch die Perle, die in ihm
erstrahlt, ist weiß wie Schnee.
Und die Rebe, worauf er wuchs,
ist so grün wir die Wiese, nicht wahr?
Wo findest du schöner zusammen
drei Ebenen unserer schönen Heimat?“