Bálint Balassi zählt zu den hervorragendsten Dichter der ungarischen Renaissance und ist einer der großen Klassiker der ungarischen Literatur. Aber von seiner Beziehung zu Eger und über seinem abenteuerlichen Leben hört man wenig. Obwohl die Anzahl seiner Frauengeschichten und seiner allgemeinen Empörung erregenden Geschichten bedeutend ist.
Zunächst war das Objekt seiner Begierde - unter mehreren hochrangigen Damen - Anna Losonczy. Anna war eine verheiratete Frau, die Frau des Kristóf Ungnád. Ihr Mann wurde zum Burghauptmann von Eger ernannt, ihm folgte also seine Frau, und seiner Frau folgte Balassi. Der Dichter übernahm den Dienst auf der Grenzburg nur wegen seiner Liebe. Die 6 Jahre anhaltende, mit Ausschweifungen gefüllten Beziehung mit der in seinen Versen nur als Julia genannte Frau endete erst 1584 mit seiner Vernunftheirat. Außer der Liebe der Anna Losonczy gab Eger aber dem Dichter auch etwas anderes. Seine Heldengedichte sind vor keinem unbekannt, laut Literarhistoriker sind seine Werke über dem Lob der Grenzen und über das Soldatenleben eng mit seinen Erlebnissen in Eger verbunden.
Die bereits erwähnte Vernunftheirat hat ebenfalls eine Beziehung zu Eger. Balassi heiratete keine andere, als eine verwitwete Kusine, Kristina Dobó, die Tochter des István Dobó. Natürlich war auch diese Beziehung nicht frei von Skandalen. Nach der Hochzeit besetzte der hitzköpfige Dichter die Burg von Sárospatak, die ihm seiner Meinung nach zustand. Aber sein Ruhm dauerte nur so lange, bis die Burgbesatzung ihn und seine Soldaten vertrieben - eine Stunde später. Die Ehe zog den Zorn der Kirche und der Dobó-Verwandtschaft auf ihn. Er ließ sich von seiner untreuen Ehefrau scheiden, und lief dann von Frau zu Frau, ganz bis zu seinem Tod im Jahr 1594.
Das Andenken an den in der Burg von Eger gelebten berühmten Helden wird auch heute noch mit seiner auf der Burg untergebrachten Büste und mit einer nach ihm benannten Grundschule bewahrt.