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Im Wartesaal zu sein ist auch schon ein Erlebnis

Im Wartesaal ankommend kann man die unser Sonnensystem grundsätzlich bestimmenden Gesetze, die Anfänge des Weltraumflugs und die Mannschaft der ersten Mondlandung kennen lernen. Einige Bilder haben 3D-Effekt, wenn man das Handy davorhält, hat man sofort den räumlichen Effekt. Man kann hier sehen wie ein Raumschiff aufgebaut ist, was für Elemente es hat, weiterhin wird sich zeigen, dass in der Antike viele die um die Sonne kreisenden Planeten für Götter hielten. Für die Kinder wurde ein Spielhaus eingerichtet: hier werden Vorträge im Zusammenhang mit Robotern, Motoren und Stromkreisen abgehalten, alles ist auseinandermontierbar und neu zusammenbaubar.

Astronomieturm und Maximilian Hell

1776 begann ihre Arbeit die Specula, oder der Astronomie-Turm. Die Beobachtungen führte man von den Beobachtungsräumen im 6. Obergeschoß, von der Kuppel bzw. von der Terrasse durch. Maximilian Hell ungarischer Astronom Wiener Abstammung beschaffte die Instrumente aus den besten ausgerüsteten Astronomie-Werkstätten Europas. Interessant ist, dass er insgesamt 21 Geschwister hatte, seine Eltern und Geschwister waren von deutscher Nationalität, aber der talentierte Astronom bekannte sich ab 1750 als Ungar, was auch offizielle Dokumente beweisen. In dem nach ihm benannten Museum der Astronomie findet man die wissenschaftlichen Instrumente der Zeit, mit denen das Mikro- und Makrouniversum ebenfalls beobachtet und studiert werden kann: verschiedene Fernrohre mit Spiegeln und Linsen, die die Astronomen der Zeit benutzten, Mikroskope, Linsen, alte Filmkameras, mit denen unsere Großeltern Aufnahmen von unseren Eltern anfertigten. Riesengroße Fotoapparate, solche sieht man heute nur noch auf den Blättern der Geschichtsbücher.

Zaubersaal

Im Zaubersaal werden die physikalischen Erscheinungen wortwörtlich handgreiflich. Selbständig oder mithilfe von Fachpersonal kann man durch Versuche die Funktion der Welt kennen lernen. Man kann die Geheimnisse des Bermuda-Dreiecks lösen, mit einer Luftkanone schießen, oder einen eigenen Blitz mit dem Van de Graaf Bandgenerator abfeuern. Beziehungsweise lieber nicht, das sollte man dem Fachpersonal überlassen. Der Blitz wird nur in den Händen von Fachkundigen zum Spielzeug... Im Saal findet man das größte Planetarium der Umgebung, in einer von französischen Ingenieuren gefertigten Halbkugel sitzend kann man zwischen vielen Projektionen wählen.

Weiter oben im Turm beim nächsten Treppenabsatz kann man in die Wärmestube des Astronomen hineinschauen. Die Astronomen beobachteten den Himmel vom darunter befindlichen Geschoss, dort konnte man aber nicht heizen, da sich die Fernrohre beschlagen hätten. Bei geöffneten Fenstern froren schnell die dicken Wände durch und zwischen denen auch die Astronomen. Die Wissenschaftler zogen sich dann in das winzige Zimmer zurück, wo der riesige Ofen richtige Hitze ausstrahlte. Das in der Wärmestube sichergestellte Fernrohr ist das einzige, in dem sich noch die Originaloptik befindet, aus den anderen montierten die Soldaten während des Krieges die Linsen heraus.

Eine der schönsten Aussichten in Eger

Bald befindet man sich in einem zugigen kleinen Durchgang, von wo man bereits die atemberaubende Aussicht der Panoramaterrasse sieht. Der Schein trügt, man befindet sich zwar „nur“ im 8. Obergeschoss, aber wegen der imposanten Innenhöhe steht man 44 m über der Ebene der Straße! Von der Terrasse kann man 360° rundum über die Stadt schauen. Während in den Straßen nur eine leichte Brise weht, muss man dort oben im allgemeinen mit einem kleineren Orkan kämpfen, aber es lohnt sich, man kann nicht jeden Tag den Heiligen auf dem Dach der Basilika in die Augen schauen... Interessant ist, das das höchste Gebäude von Eger zwar die Minoritenkirche auf dem Hauptplatz ist, wegen der hügeligen Lage der Stadt kann man aber von hier beinahe auf das Gebäude herabschauen.

Die älteste Camera Obscura des Kontinents

Auf der Spitze des Turms findet man die aufregendste Attraktion, die Camera Obscura. Im Grunde genommen steht man in der Mitte eines riesigen Fotoapparates, wo das Live-Bild der Stadt mithilfe eines Spiegelsystems auf eine Tischplatte projiziert wird. Die Dunkelkammer von Eger ist auch weltweit besonderes, diese ist das älteste solche Gerät des Kontinents! Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man den Besuch für einen Tag mit Sonnenwetter legen, da die Bildqualität dann am besten ist.  Bei bewölktem Wetter sieht man etwas trübe, bei Regenwetter gar nichts, da die Kamera dann nicht funktioniert. Der Raum wurde ursprünglich zur Unterhaltung geschaffen. Einer Stadtlegende nach beobachteten die eifersüchtigeren von den Herren des alten Eger von hier ihre in der Stadt herumlaufenden Frauen. Tja, treulos zu sein war nie und nirgendwo glückbringend, in Eger aber ganz besonders nicht.

Der Zauberturm verzaubert Kinder und Erwachsene. Inhaltsreiches und unterhaltsames Erlebnis unabhängig vom Wetter.

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